Flussspat in der Oberpfalz
Die Oberpfalz ist reich an Bodenschätzen. Dieser Reichtum führte in der Vergangenheit zu einer intensiven Bergbautätigkeit auf Gold, Silber, Kupfer, Blei, Eisenerz, Braunkohle und Flussspat. Heute ist der Bergbau auf Kaolin, Ton, Kies, Sand und Granit von grosser Bedeutung. Bis vor wenigen Jahrzehnten bestritt allein die Oberpfalz die Hälfte der deutschen Flussspatförderung.
Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts förderten die zwölf Gruben im Nabburger / Stullner Revier rund 130 000 t pro Jahr . Abgebaut wurde bis zu 290 m Tiefe (Grube Cäcilia). Mit Erschöpfung der Lagerstätten kam es nach und nach zur Stilllegung der Betriebe.
Der derbe Spat wird seit Jahrhunderten bei der Glasherstellung und in metallurgischen Prozessen als Flussmittel zur Herabsetzung des Schmelzpunktes verwendet, als Lösungsmittel bei der Schmelzflusselektrolyse zur Aluminiumgewinnung und in der Chemie. Stellvertretend fuer viele Produkte aus dem Grundrohstoff Fluor seien Kunststoffe, Raketentreibstoffe, Zahnpasta und Kältemittel genannt.
Flussspat im Reichhart-Schacht
Schon auf der 8-Meter Sohle kann im Anstehenden der wunderbar grün-gebänderte Flussspat bewundert werden. Die symmetrische Gangfolge vom Salband (dunkelvioletter Fluorit, Chalcedon-Quarz) über grünen Fluorit und fleischfarbigen Baryt bis zur Gangmitte mit Kristalldrusen kann als mustergültig bezeichnet werden.
Dank sachkundiger Führung, hier auf der 32-Meter Sohle, eröffnet sich dem Besucher ein guter Einblick in die geologischen Gegebenheiten, aber auch in die Bergbaubgeschichte des Vorkommens. Anhand von zahlreichen Ausstellungsstücken wie Grubenlampen, Werkzeug, Sprengmitteln usw. wird aufgezeigt, wie schwer die Gewinnung des Spates in früherer Zeit war.
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